die Geschichte
Olga, Gustav und Hugo
Sie flog so schnell sie nur konnte. doch obwohl sie sich die speziellen ovalen
Räder hatte einbauen lassen, stand der Kühlschrank schon wieder offen als sie ankam.
Dabei hatte sie extra und mit viel Sorgfalt die neu gestrickten Kniesocken mit
rosa Punkten, in Essig eingelegt um dies zu verhindern.
Wiederum stand sie da und wusste nicht weiter. Eigentlich hätte
sie es ja wirklich gemütlich nehmen können, Fleisch war genug da und das Telefon
klingelte auch ständig.
Am Fenster stehend betrachtete Sie einen Stern von welchem sie genau wusste
wie er hiess. Lange stand sie da und wartete auf dass er hinunter fallen würde.
Sie heisst übrigens Olga und wohnt in der Stadt.
Eine Krähe schwamm durch die Wolke und obwohl sie ein bisschen hinkte, kam sie
recht gut vorwärts und war schon bald nicht mehr zu sehen.
Auf einmal knatterte es im Schlüsselloch. Gustav stürzte durch den Kamin hinab.
Er verbrannte sich leicht den Saum seiner Hosen und es roch wiedermal nach
Kümmeltee. Nachdem er sich frisch gepudert hatte, setzte er sich an den
Küchentisch und ass ein Stück Sahnetorte. Kurz darauf sauste Hugo dreimal um
den Tisch, gesellte sich zu Gustav und ass auch ein Stück Sahnetorte - aber ein
ganz grosses.
Hugo musste sich nun in der Besenkammer verstecken und mit Hilfe eines mobilen
Kandelabers in der Bibliothek nach Bücherwürmern und Lesbarem suchen. Er ist ein
ausserordentlich wählerischer Mensch - ausser bei Sahnetorte.
Olga begrüsste die zwei. Nun waren sie zu dritt, nur Olga mochte keine Sahnetorte,
auch wenn diese vierstöckig war.
Die drei wussten dass sie sich beraten mussten, das Problem mit dem Kühlschrank
liess auf Olga´s Wimpern hellblaue, blinkende Glühbirnen wachsen, so dass sie kaum
noch sehen konnte.
Hugo holte nun das Kandelaber aus der Besenkammer um das Problem besser
beleuchten zu können, Gustav puderte sich kurz noch einmal und Olga briet
ein Stück Hinterschinken.
Der Tisch hatte sich inzwischen in ein Segelboot mit eigenem Leuchtturm verwandelt
und schwebte gemütlich mit seinen drei Insassen zum Fenster hinaus.
Die Nebelschwaden an diesem Sommernachmittag waren kühl und Olga legte allen
ein Stück Hinterschinken auf die Stirne um sie zu wärmen.
Langsam begannen sich darauf bei Gustav die Ohren zu spitzen, Hugo sah dies
als erster und wurde von der dadurch entstehenden Windblase fast vom Boot gepustet.
Olga mass die Länge und Breite von Gustav´s Ohren und entschied sich nun doch
mit dem Kühlschrank ein Gespräch zu führen. Dieser hatte vier Propeller montiert
und surrte überglücklich. Die Katze im Obergeschoss miaute, sie hatte eben vier
Junge geboren.
kristina comiotto, Oktober 2009